Anfang des Jahres ist die Zeit der großen Vorsätze und des Ausblicks. Wir wünschen uns häufig Glück und Gesundheit, nehmen uns vor mit lieben Menschen wieder in Kontakt zu treten und mehr Zeit für uns zu haben. Warum hat das eigentlich im letzten Jahr nicht geklappt, obwohl wir es uns doch auch da schon vorgenommen hatten? Gute Frage!
Der Grund liegt oft darin, dass wir uns selbst nicht zuhören. Wir fokussieren uns auf Dinge, die nur einen sehr kurzfristigen Effekt haben: Höheres Einkommen, eine bessere Position auf der Arbeit, ein größeres Haus, ein neues Auto, ein neues Kleidungsstück, ein teurer Urlaub… – die Liste von großen wie kleinen Dingen dieser Art ist lang wie gleichzeitig unterschiedlich. Gleichzeitig ist Ihnen eine Sache gemein: Im Vorfeld erwarten wir uns von dem Erreichen oder Verfügen über diese Dinge einen Zuwachs an Glück und innerer Zufriedenheit. Dieser Effekt tritt auch in der Tat ein! Aber leider ist er nur von einer sehr begrenzten Dauer. Wissenschaftlich festgestellt ist, dass dieser Effekt selbst bei großen Dingen nach spätestens drei Monaten verpufft ist und wir wieder auf unser altes Glücks-Level zurückfallen. Schade eigentlich…
In dieser Hedonic Treadmill sind wir leider gefallen, weil wir in der Regel in unserem Muster gefangen bleiben und uns überlegen, wie wir den nächsten Zustand kurzfristigen Glückserlebens herstellen können. Wie in einem schlechten Mäuseexperiment drücken wir immer wieder auf den Belohnungstaster an der Käfigwand für einen weiteren kurzen Kick.
Stattdessen wäre es viel aussichtsreicher, unser Muster zu verlassen und in eine andere andere Logik zu wechseln. Denn gleichzeitig gibt es ebenso Dinge, von deren Effekten wir langfristig profitieren bzw. unter denen wir unbefristet leiden. Dazu zählen im negativen Bereich z.B. Chronischer Stress, Lärm, Pendeltätigkeit, unglückliche Beziehungen. Bei diesen Dingen leiden wir jedes Mal wieder auf Neue unter den negativen Effekten. Nicht überraschend gehören zu den positiven Effekten Dinge wie Zufriedenheit in den persönlichen Beziehungen, Ruhepunkte, sportliche Betätigung. Und last but not least: Eine gute Balance zwischen zu erledigenden Dingen und Ausruhen, d.h. eine Mischung von Phasen der Anspannung und Entspannung. Ausschließliche Achtsamkeit zeitigt diesen Effekt nicht, da wir uns dann um die Erfahrung bringen, selbst etwas gestalten und bewirken zu können.
In diesem Sinne Ihnen ein gut ausgerichtetes Jahr 2019!